Almelo ist mein letztes Ziel in den Niederlanden und gleich das am weitesten entfernte mit dem Fahrrad für mich (gestern auf der Rückfahrt bekam ich allerdings einen ziemlichen Krampf in der Wade). Und was wissen die Schüler der dortigen Gesamtschule Het Erasmus über Erasmus? Als ich das Schild „Hof der Zotheid“ in der Nähe der Bühne fotografiere, fragen mich ein paar Jungen aus der dritten und fünften Klasse, warum ich das mache. Dass Hof der Zotheid ein Wortspiel mit dem Titel von Erasmus‘ berühmtestem Buch (Lof der Zotheid, Lob der Torheit, Laus Stultitiae) ist, haben sie nicht sofort im Kopf. „Wer war Erasmus?“, frage ich. „Der Erbauer einer Brücke in Rotterdam“, denkt einer, aber ein anderer weiß „ein Philosoph“.
Jacqueline Kooijmans stellt mir eine vierte Klasse mit einigen Lehrern und dem Abteilungsleiter vor. Jeden Monat wählt Jacqueline ein Zitat von Erasmus aus, das sie über die sozialen Medien der Schule verbreitet. Und die werden dann auch gelesen. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich darauf vorbereiten, da sie diese Art von zusätzlichen Aktivitäten vorbereiten. Wir unterhalten uns angeregt über meine Radtour, über Erasmus und seine Vorstellungen von Bildung, Umgangsformen und Verantwortung und vor allem darüber, was man in der heutigen Zeit davon haben kann.
Eine lustige Frage für mich war, was Erasmus über den Klimawandel denken würde. Natürlich hätte ich auf meine Abschiedsvorlesung verweisen können, aber inzwischen hatte die Klasse auch herausgefunden, dass Erasmus jeden vor allem auf seine eigene Verantwortung für die Zukunft hinweisen würde.
Beliebt in den sozialen Medien?
Ein Schüler fragt sich, ob Erasmus in den sozialen Medien viele Anhänger haben würde: viele Anhänger seines Blogs und viele Anhänger seiner Ideen?
„Natürlich würde er mit seinem Verständnis und seiner Vernunft überzeugen“
„Nein, natürlich nicht. Ein weiterer Wappie“.
Sagen Sie mal so: Was denken Sie?
Was mich betrifft, so kann diese Klasse am ‚Erasmus‘ weiterhin als Botschafter seiner Ideen auftreten.