Erasmische Weihnachtswünsche

„Warum fährst du so weite Strecken mit dem Fahrrad, selbst bei Kälte und Regen, nur um Leute in Schulen anzusprechen, an deren Tür der Name ‚Erasmus‘ steht?“ Nun, die Idee hinter dem Radfahren war in erster Linie, den Körper beweglich zu halten, aber allmählich lernte ich, nicht nur das Ziel, sondern auch die Reise selbst zu schätzen. Und die Gespräche über Erasmus waren ursprünglich dazu gedacht, den Geist beweglich zu halten, aber in der Zwischenzeit habe ich auch gelernt, Erasmus mehr zu schätzen.

Meine ganze Erasmus-Pilgerreise dient also in erster Linie meinem Vergnügen, und in diesem Sinne bin ich ganz und gar nicht wie Erasmus, der selten etwas zu seinem Vergnügen tat. Als junger Mann entdeckte er in den klassischen Texten und in der Bibel die Griffe für ein glückliches Leben, und dann widmete er sich ganz der Aufgabe, die Menschen, ob hoch oder niedrig, Männer und Frauen in ganz Europa, davon zu überzeugen, dass sie bessere Menschen und glücklicher werden würden, wenn sie sich weniger um ihren Besitz und mehr um das Glück der anderen kümmerten.

Obwohl er mit seiner Mission sicherlich erfolgreich war, musste Erasmus zu seinen Lebzeiten auch erfahren, dass die Menschen trotz guter Absichten dazu neigen, sich selbst und andere ins Unglück zu stürzen. Dennoch halten wir jedes Jahr zu Weihnachten die Hoffnung auf Frieden auf Erden und Menschen, denen es gut geht, wach. Wünschen wir uns also gegenseitig eine Welt, von der schon Erasmus geträumt hat..

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